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Oberbürgermeister Schröter: Bahn zerstört in Jena Aufbauarbeit
Der Oberbürgermeister der Stadt Jena ärgert sich über die Abkopplung vom Fernverkehr. Er fordert bessere Verbindungen nach Leipzig und Berlin.
Der Oberbürgermeister der Stadt Jena ärgert sich über die Abkopplung vom Fernverkehr. Er fordert bessere Verbindungen nach Leipzig und Berlin.
Die Deutsche Bahn AG hat neue Varianten vorgestellt, wie sie ab Dezember 2017 die Städte an der Saalbahn am Fernzugnetz halten will. Neu hinzukommen soll ein Intercity von Karlsruhe nach Leipzig, der durchs Saaletal rollt. Dafür steht einer von zwei Intercity-Express von Jena nach Berlin und zurück auf der Streichliste.
München-Berlin in vier Stunden! Toll – wenn man in Berlin oder München wohnt. Für Jena, Saalfeld oder Lichtenfels bedeutet die Umstellung jedoch: Bummelzüge… und ein Gefühl der Abgehängtheit. Florian Fricke hat sich auf eine Reise gemacht, die bald der Vergangenheit angehört.
Ein verspätetes Weihnachtsgeschenk bekommen die Jenaer von den Verkehrsministerien Sachsen-Anhalt und Thüringen: Im bereits seit 2015 laufenden Vergabeverfahren für einen Expresszug Jena – Halle wurde am 27.12.2016 endlich der Zuschlag erteilt. Die Vergabe erfolgte an die Deutsche Bahn (DB), die die Linie von Dezember 2018 bis Dezember 2023 im Zwei-Stunden-Takt mit modernisierten Doppelstockzügen bedienen wird. In Halle soll Anschluss an den ICE von und nach Berlin bestehen.
Der Ostthüringer Bundestagsabgeordnete Albert Weiler fordert vom Vorstandschef der Deutschen Bahn AG, Rüdiger Grube, eine deutlich bessere Fernzugverbindung für das Saaletal ab Ende 2017. Die Bahn solle doppelt so viele ICE auf die Strecke schicken wie bislang geplant, schreibt der CDU-Politiker an den Bahnvorstand.
Ein regelmäßiger Intercity-Verkehr auf der Saalbahn nach Eröffnung der ICE-Neubaustrecke ab Dezember 2017 ist nicht in Sicht. Die Deutsche Bahn AG plant lediglich mit zwei Intercity-Express-Zügen pro Tag und Richtung.
1991 hatte die damalige Bundesregierung den Bau der Strecke Berlin–München beschlossen. Die Bahn versprach, die Fahrzeit auf vier Stunden zu reduzieren. VDE 8 nannte sie das Riesenvorhaben, VDE steht für „Verkehrsprojekt Deutsche Einheit“. Die Zugstrecke sollte das gerade erst wiedervereinigte Deutschland verbinden. Tatsächlich aber hat sie das Land nicht nur vereint, sondern auch geteilt. In Städte, die dank schneller Züge und moderner Gleise immer besser miteinander verbunden werden. Und Städte, die vom Fernverkehr abgekoppelt sind.
Die „Allianz für die Heimat“, ein Zusammenschluss von Bundestagsmitliedern und Regionalpolitkern aus der Region zwischen Leipzig und Lichtenfels, bittet Bahnchef Dr. Grube um ein Gespräch mit dem Ziel, die Saalbahn-IC von Leipzig über Jena und Saalfeld nach Nürnberg bereits ab dem Jahr 2018 verkehren zu lassen.
Erfurt. Für eine Oberleitung auf der Mitte-Deutschland-Schiene zwischen Weimar und Gößnitz besteht noch Hoffnung. Infrastrukturministerin Birgit Keller (Die Linke) unterstreicht erneut die Bereitschaft des Landes, 30 Millionen Euro aus Efre-Mitteln für das Bauprojekt beizusteuern. Drei Millionen Euro seien bereits für Planungsleistungen im Haushalt gebucht.
Doch schließlich sprach Dobrindt ein paar sehr deutliche Sätze, in die sich nicht alles Mögliche hineininterpretieren lässt. „Das oberste Ziel der Deutschen Bahn heißt nicht Gewinnmaximierung“, ließ er wissen. Und weiter: Der Konzern habe die gesellschaftliche Funktion der Personenbeförderung. Er solle also möglichst viele Regionen bedienen und dabei möglichst viele Menschen transportieren.