VDV sieht Ausbaubedarf für Saalbahn und MDV
VDV sieht Ausbaubedarf für Saalbahn und MDV
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der die Interessen von Personen- und Güterverkehrsunternehmen vertritt, hat zum zehnten Mal seine Liste mit Investitionsmaßnahmen veröffentlicht, die aus Sicht der Nutzer des Schienennetzes notwendig sind.
Unter den geforderten Maßnahmen befinden sich auch die Saalbahn und die Mitte-Deutschland-Verbindung (MDV). Für beide Strecken sehen die Eisenbahnunternehmen das Problem zu geringer Streckengeschwindigkeiten und fordern (neben der Elektrifizierung für die MDV und der Herstellung von Überholgleisen für 740m Züge auf der Saalbahn) deren Erhöhung auf bis zu 160 km/h.
Tatsächlich sind vor allem im Fernverkehr die zu geringen möglichen Geschwindigkeiten das bei weitem wichtigste Entwicklungshemmnis. Zwar sollen im Zuge des Ausbaus der MDV die Streckengeschwindigkeiten angehoben werden, jedoch nur auf bis zu 140km/h, woraus sich im Vergleich zu den heute bis 160km/h schnellen Neigetechnikzügen trotz anderer Kompensationsmaßnahmen voraussichtlich sogar leichte Fahrzeitverlängerungen ergeben.
Auf der Saalbahn wird die streckenseitig noch vorhandene Neigetechnik seit der Verlagerung der ICE-Linie Berlin – München nicht mehr genutzt. Bestrebungen, stattdessen die Geschwindigkeit für konventionelle Züge mit vergleichsweise geringem Mitteleinsatz zu erhöhen, sind bisher nicht öffentlich bekannt geworden.
Laut VDV wurden alle Maßnahmenvorschläge mit der DB InfraGO AG eingehend geprüft und unter Berücksichtigung von Aktualität und Problemlösungsorientierung kategorisiert. Für die Realisierung stehen mit dem Netzfonds und den „mikroskopischen Maßnahmen“ im potentiellen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans geeignete Finanzierungsinstrumente zur Verfügung.