Protest gegen geplante Verkürzung der Bahnsteiglänge in Jena

Veröffentlicht von nwt-devjun am

Quelle: OTZ | 11.10.2012

Ja! Die Stadt – sie hat! Das war gestern zu hören von Michael Margull, Verkehrsplanungs-Teamleiter des Fachbereichs Stadtumbau, in der Frage, ob Jena Einwendungen im „Bahnsteiglängen-Streit“ vorgebracht habe.

Jena. Noch bis zum 18. Oktober können Voten zum Planfeststellungsverfahren über den Ausbau der Bahnhöfe Göschwitz und Jena-West beim Landesverwaltungsamt hinterlegt werden, weshalb gestern vorm Stadtrat zum Beispiel FDP-Kreis-Chef Thomas Nitzsche in der Fragestunde nachgestoßen hatte: Wie geht Jena um mit Plänen der Bahn, die Bahnsteige von 260 auf 170 Meter zu verkürzen, womit beide Bahnhöfe nicht mehr fernverkehrstauglich wären, sind doch mindestens 210 Meter für einen halben Fernverkehrszug nötig? Dem Argument der Bahn, die jetzige Bahnsteiglänge werde von den Zügen nicht annähernd ausgelastet, halte die Stadt in ihrem Votum entgegen: Mit einer Verkürzung der Bahnsteige bringe man sich um die Flexibilität für die Zukunft, so erläuterte Michael Margull. Zu bedenken sei, dass an allen anderen Mitte-Deutschland-Bahnhöfen hinreichend lange Bahnsteige für den Fernnahverkehr vorhanden sind. „Also Gera und Weimar wären mitbetroffen.“ Tatsache sei, dass der kürzeste ICE über eine Länge von 170 Metern verfüge; dass von den jetzt rollenden Dieseltriebwagen drei aneinandergebunde Züge 170 Metern entsprächen und für einen vierten Zugteil der Bahnsteig zu kurz wäre. Hier arbeite die Bahn mit Gegenargumenten wie: Von 2013 an soll der so genannte Doppelstock-ICE verfügbar sein, für den die 170 Meter ausreichten. Oder: Derzeit würden zwei Züge stündlich rollen. Mit der lange geplanten Herstellung der Zweigleisigkeit zwischen Jena und Weimar könnten drei Züge pro Stunde fahren: also Angebotssicherung mit erhöhter Frequenz statt mit Zuglänge.

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