Planung zum Umbau des Westbahnhofs ausgeschrieben

Veröffentlicht von nwt-devjun am

Planung zum Umbau des Westbahnhofs ausgeschrieben

Eines der ersten Ergebnisse der Arbeit des Lenkungskreises „IC-Knoten Ostthüringen in Jena“ war die Entscheidung, statt eines anfänglich diskutierten neuen Hauptbahnhofs in Burgau als alleinigem Jenaer Fernverkehrshalt das dezentrale Bahnhofssystem mit drei Fernbahnhöfen weiterzuentwickeln. In diesem System binden die Bahnhöfe Paradies und West das Stadtzentrum an, während die Funktion des Umstiegs zwischen den Fern- und Nahverkehrszügen der Saalbahn und der Mitte-Deutschland-Verbindung außerhalb des Zentrums im Süden der Stadt abgebildet wird. Eine wesentliche Grundlage der Entscheidung war die Zusage der Deutschen Bahn, ihre Fernverkehrszüge auf beiden Strecken in Jena immer zweimal halten zu lassen. Damit das Bahnhofssystem seine Rolle zufriedenstellend spielen kann, müssen jedoch die bestehenden Defizite abgebaut werden.

Eine erste Folge hat dies nun für den Bahnhof Jena West. In seiner heutigen Ausprägung werden der Bahnhof und sein Umfeld der Funktion als Mobilitätsverknüpfungspunkt und attraktiver Ankunftsort in der Innenstadt nicht gerecht. Die Wahrnehmung des Westbahnhofes von der Innenstadt aus ist stark unterrepräsentiert. Deshalb sollen der Bahnhof und sein Umfeld analog zum Paradiesbahnhof zu einem vollwertigen und attraktiven Mobilitätsknoten, einem weiteren „Tor zur Stadt“ entwickelt werden.

Um die bestmögliche Lösung herauszuarbeiten, sollen unterschiedliche Ideen und Herangehensweisen in einem gesamtheitlichen Rahmenkonzept unter Einbeziehung der funktionellen Anforderungen untersucht werden. Dazu wurde am 30.9.2022 die Rahmenplanung ausgeschrieben. Bewerber könnnen nun bis 19.10.2022 ihre Angebote einreichen.

Eine wichtige planerische Zielstellung der Auschreibung ist die Verlängerung der Bahnsteige 1 und 2 (eventuell mit Erweiterung des Bahnhofsgebäudes) in Richtung Norden mit direkten Abgängen zu den über den Magdelstieg verkehrenden Nahverkehrslinien. Perspektivisch ermöglicht dies auch die komfortable Verknüpfung mit der Straßenbahn, denn die Stadt Jena plant den Bau einer Straßenbahnstrecke vom Zentrum über die Westbahnhofstraße zum Beutenberg und weiter nach Winzerla.

Die Option zur Wiedererrichtung von Gleis 3 bleibt erhalten. Dieses Gleis wird im Betriebskonzept für den IC-Knoten benötigt; zudem möchte sich die Deutsche Bahn die Möglichkeit auch aus weiteren Gründen offenhalten.

Insbesondere im Hinblick auf das stadtplanerische Ziel, die Wahrnehmung und Präsenz des Bahnhofs Jena West im Stadtgefüge zu erhöhen, ist das Rahmenplangebiet sehr weit gefasst. Es umfasst das östliche und westliche Bahnhofsumfeld inklusive der Anbindung an die Innenstadt über die Westbahnhofstraße und die Schillerstraße bis zum Engelplatz.

Die Vorlage des Konzepts ist für 2023 geplant, erste Maßnahmen können ab 2024 in die Wirtschaftspläne aufgenommen werden. Das Konzept wird mit 75.000 Euro vom Freistaat Thüringen unterstützt.

Weiterführende Informationen

Rahmenplanung zur Weiterentwicklung des Bahnhofes Jena West und des Umfeldes als Mobilitätsverknüpfungspunkt (Ausschreibung)

Unterlagen zur Ausschreibung (Anlage 3 enthält die Aufgabenstellung)

Bericht in der OTZ (15.09.2022)

Kategorien: Aktuelles