Intercity auch für Nahverkehrskunden – Verfahren zur Tarifintegration auf der Saalbahn gestartet
Intercity auch für Nahverkehrskunden – Verfahren zur Tarifintegration auf der Saalbahn gestartet
Nach der Vorinformation im Februar 2024 hat nun das Wettbewerbsverfahren zur Tarifanerkennung in Fernverkehrszügen auf der Saalbahn begonnen. Am 3.4.2024 wurde die Ausschreibung auf der EU-Plattform Tenders Electronic Daily (TED) veröffentlicht (die am 4.4. durch eine Korrekturfassung ersetzt wurde). Bis 3.5. (ursprünglich 29.4.) können nun sowohl die Deutsche Bahn als Betreiber der Intercity-Linie 61 als auch weitere Fernverkehrsunternehmen ihr Interesse an der Teilnahme bekunden. Im Anschluss werden die eingegangenen Anträge auf Zulassung geprüft, die zugelassenen Anbieter um Erstellung und Abgabe der Erstangebote gebeten, die Angebote mit den Anbietern verhandelt sowie die finalen Angebote eingeholt und geprüft, bevor der Zuschlag erfolgen kann.
Dem Ausschreibungstext zufolge soll die Tarifintegration zum 1.7.2024 starten und bis 31.12.2025 laufen. Danach verlängert sie sich jeweils um ein weiteres Fahrplanjahr, wenn sie nicht von einer der beteiligten Parteien gekündigt wird, längstens jedoch bis Dezember 2030. Der Integrationsraum wird mit „derzeit zwischen Saalfeld und Jena Paradies“ angegeben; die Fernzüge wären damit zwischen den Bahnhöfen Jena Paradies, Jena-Göschwitz, Rudolstadt und Saalfeld nutzbar.
Mit der Tarifintegration sowie der bereits ab 9.6.2024 leicht veränderten Fahrplanlage der RB-Linie 25 (Entfall der Wartezeit in Naumburg) entsteht damit – ein erfolgreicher Abschluss des Verfahrens vorausgesetzt – ab Sommer 2024 im Nahverkehr wieder ein angenäherter Halbstundentakt zwischen Saalfeld und Jena. Gleichzeitig sorgt die Tarifintegration für eine bessere Auslastung der Fernzüge und trägt damit zu ihrer wirtschaftlichen Sicherung bei.
Mit der Tarifintegration und der veränderten Fahrplanlage der RB25 werden zwei wichtige Forderungen unseres 3-Schritte-Plans zum Integrierten Saale-Takt umgesetzt. Als Kritikpunkt bleibt, dass die Tarifintegration nicht auch für den Abschnitt Jena – Naumburg ausgeschrieben wird, auf dem zum Fahrplanwechsel 2023/2024 ebenfalls eine Halbierung des RE-Angebotes stattgefunden hat. Diese Forderung werden wir weiterhin aufrechterhalten. Dasselbe gilt für den durch die Deutsche Bahn für Dezember 2025 angekündigten Ausbau des Fernverkehrsangebotes auf 7+1 Zugpaare (7 IC/1 ICE), der die Voraussetzung für einen ganztägig nutzbaren Fernverkehrstakt ist und der gleichzeitig – wieder den erfolgreichen Abschluss des Verfahrens zur Tarifintegration vorausgesetzt – die letzten der mit dem Fahrplanwechsel 2023/2024 entstandenen Lücken im Nahverkehrstakt schließen würde.