Dunkle Wolken über dem Thüringer Schienennahverkehr
Der Fahrgastverband Pro Bahn Thüringen warnt vor drohenden Kürzungen im Regionalverkehr. Den ostdeutschen Bundesländern steht zukünftig weniger Geld für die Bestellung von Nahverkehrszügen zur Verfügung. Damit wird immer fraglicher, wieviel vom Ersatzkonzept des Landes umsetzbar ist. Umso wichtiger ist es, dass der Saalbahn-Intercity ab 2018 fährt!
Quelle: Pro Bahn Landesverband Thüringen
Bund-Länder-Vereinbarung zu Regionalisierungsmitteln benachteiligt Ostländer
Fast unbeachtet von der Öffentlichkeit haben sich in der vergangenen Woche der Bund und die Länder zur hart umkämpften zukünftigen Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) geeinigt: Der Bund erhöht die sogenannten Regionalisierungsmittel ab 2016 von derzeit 7,7 auf 8 Milliarden Euro und steigert diese ab 2017 um jährlich 1,8 Prozent.
Was zunächst wie eine gute Meldung klingt, hat für Thüringer Fahrgäste einen großen Haken namens „Kieler Schlüssel“. So wird der neue Verteilschlüssel genannt, nach dem die Regionalisierungsmittel auf die Bundesländer aufgeteilt werden. Auf Drängen bevölkerungsreicher westdeutscher Flächenländer berücksichtigt dieser auch die Einwohnerzahl, wodurch die schrumpfenden ostdeutschen Länder benachteiligt werden. So entsteht die paradoxe Situation, dass trotz der Erhöhung der Gesamtmittel der Anteil der Regionalisierungsmittel für Thüringen ab 2017 sinkt. Standen im Jahr 2015 noch 295 Millionen Euro für die Bestellung von Nahverkehrszügen zur Verfügung, werden es im Jahr 2020 nur noch 289 Millionen Euro sein. Erst im Jahr 2027 wird wieder das Niveau von 2015 erreicht.
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