Carius: Weichen für ICE-Anbindung Weimars und Jenas stellen

Veröffentlicht von nwt-devjun am

Quelle: TLZ | 04.01.2012 | Hartmut Kaczmarek

Die künftigen Anbindungen von Weimar und Jena an den Fernverkehr der Bahn haben im Haus von Verkehrsminister Christian Carius (CDU) höchste Priorität. Möglichst schnell sollen die Weichen gestellt werden, damit das Konzept spätestens dann fertig ist, wenn der ICE-Knotenpunkt Erfurt 2017 komplett in Betrieb geht.

Erfurt. Denn dann wird sich für den Fernverkehr der Bahn in Thüringen einiges ändern. Zentraler Knoten ist dann Erfurt. Die Haupt-ICE-Verbindung durch Thüringen verläuft dann auf der Trasse Erfurt-Nürnberg-Leipzig und nicht mehr auf der bisherigen Route über Weimar und Naumburg. Auch der ICE-Verkehr von Berlin über Jena und Saalfeld nach Nürnberg wird dann wohl – möglicherweise bis auf einige Verbindungen in Tagesrandlagen – der Vergangenheit angehören. Deshalb ist Carius dabei, gemeinsam mit den betroffenen Städten und der Bahn nach zukunftsweisenden Lösungen für die Region zu suchen. Beispiel Weimar: Hier kämpft eine rührige Initiative schon seit Monaten mit vielen Ideen für die Wiedereinrichtung eines ICE-Halts in Weimar, den die Bahn derzeit gestrichen hat – angeblich, weil durch die Baustellen und den vorübergehenden Verzicht auf die Neigetechnik die notwendige Zeit für den Halt fehlt. Carius hat erst kürzlich wieder bei der Bahn interveniert, zumindest bis zur Neuordnung des gesamten Schienenverkehrs in Thüringen durch den Erfurter ICE-Knoten diesen Halt in der Klassikerstadt wieder zu ermöglichen.

Das A und O für die Zeit nach 2017 ist der zweigleisige Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung. Hier baut Carius darauf, dass es in diesem Jahr gelingt, weitere Finanzierungsvereinbarungen mit der Bahn über den Ausbau zu treffen, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung erläuterte. Allen Beteiligten ist klar, dass eine befriedigende Lösung nur möglich ist, wenn die zweigleisige Anbindung der Region östlich von Erfurt erfolgen kann.

Allerdings gibt sich die Linkspartei besorgt, weil die Zweigleisigkeit der Trasse im Entwurf für den Investitionsrahmenplan 2012 bis 2015 des Bundes nicht berücksichtigt worden ist. Verkehrsexpertin Gudrun Lukin fürchtet, dass die schnelle Trasse in die Landeshauptstadt von der Bundesregierung eingespart werde.Carius zeigt sich dagegen optimistisch, für alle Orte Thüringens eine befriedigende Lösung hinzubekommen, die vor allem schnellere Reisezeiten garantiere. Das gilt seiner Einschätzung nach auch für Jena und die Saaletalbahn. Gemeinsam mit den Bürgermeistern von Weimar und Jena sowie der Bahn will er Ende Januar weitere Lösungen ausloten.

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