Carius fordert Anbindung größerer Städte an Fernverkehr
Quelle: RegioWeb – Nachrichten aus Thüringen | 15.04.2011
Thüringens Verkehrsminister Christian Carius hat die Anbindung größerer Städte an das Fernverkehrsnetz der Bahn gefordert. „Der Fernverkehr auf der Schiene auch außerhalb des ICE-Hochgeschwindigkeitsnetzes muss erhalten und ausgebaut werden“, erklärte Carius am Freitag im Landtag. „Universitätsstandorte und Städte mit über 100.000 Einwohnern, die über keinen regelmäßigen ICE-Halt verfügen, müssen – wie deutschlandweit üblich – auch in Thüringen möglichst durch das EC-/IC-Netz in den Fernverkehr eingebunden sein“, fügte er hinzu.
Die Mitte-Deutschland-Verbindung, die die meist befahrene Nahverkehrsstrecke Thüringens ist, könnte die notwendige Anbindung der Fernverkehrsbahnhöfe übernehmen, erklärte Carius. Dazu müssten aber die heutigen Kapazitätsgrenzen durch einen weiteren zweigleisigen Ausbau beseitigt werden.
Bahn muss aktiv werden
„Das Land wird sich bei der schnellen Erreichbarkeit des Fernverkehrs durch den Schienenpersonennahverkehr engagieren. Der Nahverkehr ist unsere Aufgabe“, sagte Carius. Von der Deutschen Bahn und den anderen privaten Eisenbahnunternehmen erwarte er aber, dass sie die möglichen Fernverkehrspotenziale durch entsprechende Angebote erschließen. „Dann könnten die Bahnkunden mitentscheiden, ob beispielsweise nach Fertigstellung der ICE-Neubaustrecke ein „Ostsee-Express“ von der Donau durchs Saaletal an die Küste fährt. Oder ob später durch den weiteren Ausbau der Strecke Gera-Jena-Weimar ein „Mitte-Deutschland-Express“ von Chemnitz in das Ruhrgebiet oder noch andere Linien neue Verkehrspotenziale für den Schienenfernverkehr gewinnen können“, erklärte der Ressortchef.