Bahn-Oberleitung in Ostthüringen kommt nicht früher
Die Mitte-Deutschland-Schiene zwischen Weimar und Gößnitz steht erst ab 2028 unter Strom. Die Deutsche Bahn will darauf Intercity im Stunden-Takt fahren lassen – falls Thüringen mitspielt.
Quelle: Ostthüringer Zeitung | 13.11.2018
Gera. Die von Verkehrsministerin Birgit Keller (Die Linke) geäußerte Forderung, die Mitte-Deutschland-Verbindung bis 2025 zu elektrifizieren, hält der Bahnbevollmächtigte für Mitteldeutschland, Eckart Fricke, für unrealistisch. Aufgrund der langwierigen Planungsverfahren sei es schon sportlich, die Oberleitung zwischen Weimar und Gößnitz bis 2028 zu ziehen.
Der Bau sei im ganzen Projekt mit zwei Jahren bemessen und könne 2026 beginnen, falls zuvor alle Planungsverfahren glatt laufen. Die Leistungsphase 1 will die Deutsche Bahn in Kürze abschließen. Die Grundlagenermittlung sammelt das geplante Zugprogramm auf der ausgebauten Strecke, die vorgesehenen Fahrzeugtypen und betriebliche Informationen. Anschließend schreibt die Bahn 2019 die Vorentwurfsplanung europaweit aus und nimmt parallel dazu die Baugrunduntersuchung vor.
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Kommentar von Tino Zippel: Vor der Welle bleiben
Wer hört, dass die Elektrifizierung auf der Mitte-Deutschland-Schiene noch ganze zehn Jahre dauern wird, schlägt die Hände über dem Kopf zusammen: Eine einfache Oberleitung zu ziehen, kann doch nicht so schwer sein!
In den gleichen Tenor stimmte die Thüringer Verkehrsministerin Birgit Keller ein, indem sie einen Abschluss der Arbeiten schon bis zum Jahr 2025 forderte. Doch da wiederum schütteln die Experten der Deutschen Bahn nur den Kopf. Sie verweisen auf die langwierigen Planungsverfahren, deren Dauer sie nicht beeinflussen können. Falls Einwände gegen den Fahrdraht eingehen, kann das Projekt selbst über das Jahr 2028 hinaus auf der Strecke bleiben. […]