Zum ICE-Aus in Jena: OB will „spätestens 2023“ per IC zum Enkel nach Berlin fahren

Veröffentlicht von nwt-devjun am

Quelle: TLZ | 27.06.2015

Nach der TLZ-Podiumsdiskussion im Turm-Restaurant „Scala“: Dass die Fernverkehrsalternative erst 2030 greifen soll, ist aus aller Sicht zu spät.

Jena. Jetzt aber mal raus aus dem Jammertal! – In dieser Haltung waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion im Konferenzraum des „Scala“-Turmrestaurants einig, die – moderiert von der Jenaer Redaktionsleiterin Lioba Knipping – das „Wie weiter?“ nach der 2017 fälligen Abkopplung Jenas vom ICE-Verkehr zu beleuchten hatten. Anja Siegesmund (Bündnisgrüne), die in Jena lebende Thüringer Umweltministerin, erinnerte daran, dass die neue Landesregierung den Entscheid zu der in Thüringen allein über Erfurt geführten künftigen ICE-Trasse lediglich „geerbt“ habe. Vormals habe der Freistaat zwar 130 Millionen Euro zum 10 Milliarden teuren „Verkehrsprojekt deutsche Einheit Nr. 8″ (VDE 8“) beigesteuert, aber nicht mitplanen dürfen. – Gleichwohl sie von 20 Jahre zurückliegenden „abenteuerlichen Deal-Geschichten“ gehört habe, die in die Zeit der Regierung unter Bernhard Vogel (CDU) fielen. Auch dachte die Grünen-Politikerin an ein zehn Jahre altes Wahlprogramm ihrer Partei zurück, in dem die bis heute noch offene Forderung nach Zweigleisigkeit und Elektrifizierung der Mitte-Deutschland-Verbindung zwischen Weimar und Gössnitz als Ziel gesetzt worden war. „Welcher Zahn der Zeit hat da wohl gekämpft?“, fragte Siegesmund.

Dass das „teilweise Abhängen“ der Stadt vom Bahnfernverkehr „nicht hinnehmbar“ sei, betonte Jenas Oberbürgermeister Albrecht Schröter (SPD). Mit jeglicher Gegensteuerung könne man in Jena jetzt nur noch Schaden begrenzen. Aber auch das neue alternative Fernkonzept der Deutschen Bahn mit neuen IC-Schnellzügen komme „viel zu spät“, wenn es wie angekündigt erst 2030 greift. Überdies seien veranschlagte Bauzeiten auf beiden Strecken zu lang, sagte der OB. Wiederum ist es aus seiner Sicht dringlich, jeglichen Ersatzverkehr möglichst auf der Schiene zu halten.

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