Trostpreis für Wirtschaftsstandorte Jena und Saalfeld

Veröffentlicht von nwt-devjun am

Kommentar der OTZ zum 3. Gutachterentwurf des Zielfahrplans Deutschland-Takt

Quelle: OTZ | 01.07.2020

Die Gesamtkarte des Deutschlandtaktes sieht aus wie ein kompliziertes Nähmuster. Fahrplanexperten haben die Zuglinien quer durch Deutschland so verbunden, dass optimale Reiseketten möglich werden. Der Ausbau der Strecken in den kommenden Jahren soll gezielt an Stellen erfolgen, wo kürzere Fahrzeiten helfen, mehr Anschlüsse sicherzustellen.

Vorbild ist der Schweizer Bahnverkehr: In Taktknoten fahren die Züge entweder zur vollen oder zur halben Stunde ab. Das erleichtert das Umsteigen und führt auch bei mehreren Umstiegen zu vergleichsweise kurzen Reisezeiten. Ein solches Taktmodell ist sehr zu begrüßen, wenn die Züge auch so pünktlich wie im südlichen Nachbarland fahren.

Trostpreis für Wirtschaftsstandorte

Mit dem Entwurf verschieben sich die Schwerpunkte im Thüringer Bahnverkehr aber weiter. Während Erfurt gewinnt und von dort sogar alle halbe Stunde schnelle Züge in alle Richtungen fahren, bekommen die Wirtschaftsstandorte in Jena und Saalfeld nur den Trostpreis. Eine Intercitylinie im Zwei-Stunden-Takt verspricht zwar ein besseres Angebot als heute, bleibt aber hinter den Erwartungen zurück. Reisende aus und nach Jena kommen weder nach Berlin, noch nach München oder nach Frankfurt, ohne zumindest einmal umzusteigen. Das trifft viele Gäste aus Wissenschaft und Wirtschaft. […]

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