Fahrgastverband PRO BAHN: Fernverkehr muss bestellt werden
Fahrgastvertreter fordern Abkehr vom eigenwirtschaftlichen System
Quelle: Pressemeldung Fahrgastverband PRO BAHN | 24.07.2019
Viele Regionen sind vom Fernverkehr abgehängt. Gleichzeitig gefährdet ein zu wenig regulierter Wettbewerb auf den Hauptachsen existierende Taktsysteme. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert daher die Bundesregierung auf, einen Aufgabenträger für den Fernverkehr zu schaffen und bei der Bestellung den Deutschland-Takt hierfür als Blaupause zu nutzen.
2,50 DM pro Zugkilometer – so viel hätte es damals durchschnittlich an Subvention gebraucht, um den Interregio am Leben zu halten. Weil dieser aber Fernverkehr ist, war dies nicht möglich. Anstelle der Interregioverbindungen verkehren heute regelmäßig bestellte Nahverkehrsleistungen, die teils mit niedrigen zweistelligen Eurobeträgen bezuschusst werden. Hier sind die für den Nahverkehr zuständigen Länder eingesprungen – auch wenn Verbindungen wie München – Hof (317 km) und Göttingen – Glauchau (284 km) sicher nicht unter die Definition für Nahverkehr fallen. „Hier erzeugt das aktuelle System der Eigenwirtschaftlichkeit im Fernverkehr eine massive Bruchstelle, die zu immensen Zusatzkosten führt“, beklagt Lukas Iffländer, Bundesvorstandsmitglied des Fahrgastverbands PRO BAHN. Hier ist eine Subventionierung des Fernverkehrs in der Fläche notwendig. Auch bei Nachtzügen können bereits mit kleinen Subventionen neue Verbindungen rentabel gemacht werden. […]